Virtuelle Rundgänge: Immobilien zeigen, ohne die Tür zu öffnen

Die Immobilienbranche steht unter einem kontinuierlichen Wandel, angetrieben von technologischen Innovationen. Virtuelle Rundgänge haben sich zu einer der effektivsten Möglichkeiten entwickelt, Immobilien zu präsentieren, ohne dass potenzielle Käufer oder Mieter das Objekt physisch betreten müssen. Diese Technologie spart Zeit, steigert die Reichweite und verbessert die Kaufentscheidung erheblich. Doch wie funktioniert das genau, und welche Tools können Immobilienmakler bereits nutzen?

Was sind virtuelle Immobilienrundgänge?

Virtuelle Immobilienrundgänge sind interaktive 360-Grad-Erlebnisse, die es dem Nutzer ermöglichen, eine Immobilie online zu erkunden, als wäre er tatsächlich vor Ort. Mittels spezieller 3D-Kameras und Software werden die Räume in hoher Detailtreue erfasst und können anschließend als Rundgang auf Webseiten oder in Immobilienportalen eingebettet werden.

Ein führender Anbieter solcher Lösungen ist Matterport. Matterport ermöglicht es Immobilienmaklern, hochwertige 3D-Scans zu erstellen, die eine immersive Darstellung der Immobilie bieten. Käufer können sich so durch die Räume navigieren, heranzoomen und Details aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Für Immobilienmakler bedeutet dies nicht nur eine visuell ansprechende Präsentation, sondern auch eine Möglichkeit, weiter entfernte oder schwer zugängliche Objekte einem größeren Publikum vorzustellen.

Vorteile für Immobilienmakler und Interessenten

Der Einsatz von virtuellen Rundgängen bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Zum einen können Immobilienmakler Objekte potenziellen Käufern oder Mietern zeigen, ohne dass ein Vor-Ort-Besuch nötig ist. Dies spart beiden Parteien Zeit und Aufwand. In der Regel entscheiden sich Interessenten innerhalb weniger Minuten, ob sie eine Immobilie weiter verfolgen möchten oder nicht – virtuelle Rundgänge helfen dabei, diese Entscheidung schnell zu treffen.

Zudem ist die Reichweite deutlich größer. Mit virtuellen Rundgängen können Interessenten weltweit angesprochen werden, was besonders bei internationalen Käufern oder Mietern von Vorteil ist. Plattformen wie ImmobilienScout24 bieten Immobilienmaklern die Möglichkeit, virtuelle Rundgänge direkt in Inserate zu integrieren. Dies verbessert die Sichtbarkeit und weckt mehr Interesse, da die Objekte für potenzielle Käufer greifbarer wirken.

Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, Immobilien rund um die Uhr zu präsentieren. Interessenten können sich die Objekte zu jeder Zeit ansehen, was eine größere Flexibilität bietet, als dies bei traditionellen Besichtigungsterminen der Fall wäre.

Technologische Anforderungen und Kosten

Obwohl virtuelle Rundgänge zweifellos viele Vorteile bieten, müssen Immobilienmakler auch die Kosten und technologischen Anforderungen berücksichtigen. Um hochwertige 3D-Rundgänge zu erstellen, sind spezielle Kameras und Software notwendig. Die Matterport Pro2 Kamera, eine der am häufigsten genutzten Lösungen, kostet mehrere tausend Euro. Hinzu kommen die monatlichen Lizenzgebühren für die Software, mit der die 3D-Scans erstellt und verarbeitet werden.

Eine kostengünstigere Alternative bieten Plattformen wie ImmoScout24, die bereits integrierte Funktionen für 360-Grad-Rundgänge anbieten, ohne dass zusätzliche Hardware benötigt wird. Hier können Immobilienmakler ihre bestehenden Fotos verwenden und einen einfacheren, aber dennoch effektiven virtuellen Rundgang erstellen. Diese Option ist besonders für kleinere Maklerbüros geeignet, die nicht in teure Ausrüstung investieren wollen.

Kundenakzeptanz und Erfolgschancen

Virtuelle Rundgänge erfreuen sich nicht nur bei Immobilienmaklern wachsender Beliebtheit, sondern werden auch von potenziellen Käufern und Mietern zunehmend als wertvolles Tool anerkannt.

Immobilienmakler, die frühzeitig auf diese Technologie setzen, können sich von der Konkurrenz abheben und potenzielle Kunden besser erreichen. Insbesondere jüngere Käufer, die technikaffin sind und Immobilien oft online recherchieren, schätzen die Möglichkeit, Objekte bequem und flexibel anzusehen.

Virtuelle Rundgänge bieten nicht nur Komfort und Flexibilität, sondern auch eine stärkere emotionale Bindung an die Immobilie. Denn wenn Interessenten sich bereits virtuell in einem Objekt „bewegt“ haben, ist die Hemmschwelle, eine Kaufentscheidung zu treffen, deutlich niedriger. Es ist also nicht verwunderlich, dass diese Technologie in Zukunft eine immer größere Rolle spielen wird.

Nach oben scrollen